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Helfen, den Spagat zu bewältigen

Veröffentlicht am 11. Januar 2021
Home-Schooling
Foto: Pexels - Pixabay

Es ist ein ganz „normaler“ Donnerstagmorgen im Januar-Lockdown. Ich sitze am Frühstückstisch, eine dampfende Tasse Kaffee und eine volle Müsli-Schüssel stehen vor mir. Müde stochere ich mit dem Löffel im kleingeschnittenen Obst herum, frage mich, wie ich heute den Tag wohl gestalten werde. Ich, Mitte 20, Doktorandin ohne Zugang zur Bibliothek, ohne gegebene Tagesstruktur. Um nicht in Langeweile und Selbstmitleid darüber zu versinken, scrolle ich – immer noch mit dem Löffel im Müsli herumstochernd – mit der anderen Hand durch die Nachrichten-App. Erste Nachricht: Corona, zweite Nachricht: Corona, dritte Nachricht: US-Präsidentschaft, vierte Nachricht: Corona,… Keine Überraschung und trotzdem bin ich schockiert, dass es anscheinend (fast) nur noch dieses eine Thema gibt. Seit knapp einem Jahr.

Als mein Müsli fast zu Matsch gestochert und ein Teil davon in meinem Magen gelandet ist, fällt mein Blick ganz unten auf eine Schlagzeile: „Elternspagat zwischen Arbeitspensum und Schulkindern daheim.“ Ein Artikel über Familien, die mit dem anderen Alltags-Extrem zu kämpfen haben als das, in welches Corona mich gestürzt hat. Familien mit Kindern im Homeschooling und Eltern bei der Arbeit. Eine Bundespolizistin, die um 5.30 Uhr aufsteht, um vor der Hausaufgaben-Betreuung ihrer Kinder noch schnell den Haushalt zu machen, damit sie mittags zur Arbeit kann. Eine Bank-Filialleiterin, die in der Mittagspause Nachrichten ihres Sohnes beantwortet, weil die Mathe-Aufgaben zu schwer sind. Vor lauter Rührung über deren Berichte vergesse ich, weiter in meinem Müsli zu stochern. Und entschließe mich, meine Hilfe anzubieten. Denn diese Schicksale sind keine Einzelschicksale, genauso wie meine Situation kein Einzelfall ist. Ich vertrödele meine Zeit, viele Familien wünschen sich dagegen 48-Stunden-Tage. Wieso also nicht einige meiner übrigen Stunden abgeben?

Ich wandte mich an die Stiftung "Ecken wecken". Denn mit Mitte 20, einige Hundert Kilometer fern der Region, wo ich aufgewachsen bin, kenne ich eigentlich nur Menschen in meinem Alter. Die sind zu jung, um schon eigene Kinder im Schulalter zu haben, und zu alt, um noch selbst Hilfe beim Home-Schooling zu brauchen. Die Stiftung bietet genau die Vermittlung, die ich suche: Familien, die Hilfe brauchen, werden an Menschen vermittelt, die diese Hilfe geben können, indem sie ihre Zeit für Online-Betreuung bei den Aufgaben der Schüler:innen anbieten. Geht es euch wie mir? Habt ihr zu viel Zeit und möchtet helfen? Oder seid ihr auf der anderen Seite Teil einer Familie, die im Lockdown völlig überlastet ist?

Meldet euch bei Stiftung "Ecken wecken"!

Link zum o.g. mdr-Artikel

 

Autor*in: Sonja

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