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Leitbild, Strukturen & Entscheidungen

Wir im Quartier (WiQ) ist ein bürgerschaftliches Netzwerk. Jede:r der Lust hat, im Quartier aktiv zu werden, ist herzlich eingeladen, mitzumachen - unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht, religiöser oder politischer Orientierung etc.. Die folgenden Abschnitte stellen vor, welche Strukturen geschaffen wurden, um das zu ermöglichen.

 

🡩  WiQ-Leitbild

Wir im Quartier (WiQ) ist ein bürgerschaftliches Netzwerk, das Ideen im Quartier voranbringt, um so das Zusammenleben und die Nachhaltigkeit in der Stadt zu verbessern.

Für gute Lösungen braucht es dabei uns alle: Handwerker:innen, Student:innen, Rentner:innen, Menschen in den Büros, an der Kasse, aus der Industrie, der Schule und dem Kindergarten. Wir streben Vielfalt an! Jeder Mensch ist daher herzlich willkommen – unabhängig von Alter, Herkunft, Religion, Geschlechtsidentität, Bildung, Einkommen, Behinderung oder Berufsstatus. In unserem Netzwerk legen wir Wert auf gegenseitigen Respekt, Toleranz, Offenheit und Gleichwertigkeit. Wir arbeiten in einem positiven und unterstützenden Miteinander und wünschen uns dies von allen Beteiligten.

Diese Werte definieren die Zusammenarbeit bei WiQ. Sollte sich eine Person in diesem Rahmen ungerecht behandelt fühlen, wird sie vom WiQ-Projektteam gehört, welches im Sinne unserer Werte unterstützt.

 

🡩  Ziele & Wirkung

Fokus Zielgruppen: Die in Lösungsteams aktiven Menschen möchten wir so unterstützen, dass diese

  • ihre im Lösungsteam gesetzten Ziele erreichen,
  • ein hohes Maß an Selbst- und Gruppenwirksamkeit in ihrer gemeinsamen Arbeit erleben und
  • sich durch die gemeinsame Arbeit stärker mit ihrem Quartier bzw. ihrer Stadt identifizieren - durch gestärkte Bindungen zu Menschen, Orten und selbst geschaffenen Infrastrukturen.

Fokus Gesellschaft: Wir möchten mithelfen, folgende gesellschaftliche Ziele zu erreichen:

  • Bessere Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen planen und umsetzen
  • Mehr Vertrauen zwischen Bürger:innen, Verwaltung, Politik und Wirtschaft herstellen
  • Gesellschaftliche Spaltungen reduzieren

Wie das alles miteinander zusammenhängt, zeigen wir in einer ersten Version unseres Wirkungsmodells auf dieser Seite.

 

🡩  Voraussetzungen zur Zielerreichung

Die wichtigsten Kriterien, um Ziele & Wirkungen erreichen zu können, zeigt das folgende Bild:

Bild
WiQ Erfolgskriterien

 

🡩  Beteiligte & Strukturen

Schnell handlungsfähig zu sein und dabei trotzdem 'alle mitzunehmen' ist nicht leicht. Zudem sind die zeitlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten der bei WiQ Beteiligten sehr unterschiedlich. Und wir brauchen Spezialist:innen, denen alle anderen zutrauen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Diese Spezialist:innen müssen wissen, wann sie sich das 'OK' von anderen bei WiQ einholen müssen, damit man ihnen vertraut. Zudem brauchen wir eine Trägerorganisation, die Wandel ermöglicht und zugleich Stabilität und Verlässlichkeit bietet und hinter dem Ansatz einer partizipativen Führung steht.

Mitgestalter:innen bei WiQ sind Einzelpersonen, Vereine, Insitutionen, Unternehmen etc.. Es wäre unrealistisch von ihnen zu erwarten, zunächst Mitglied eines Vereins, einer Genossenschaft oder irgendeines anderen Rechtsträgers zu werden, bevor sie mit und bei WiQ aktiv werden. Ein loses, aber dennoch nicht unverbindliches Netzwerk bietet viel größere Chancen 'anzudocken' und ja, auch wieder gehen zu können und hoffentlich später wiederzukommen, sollten andere Interessen oder die aktuelle Lebenssituation dies erfordern.

Das alles erreichen wir zeitzeit über folgende Gesamtstruktur:

Bild
WiQ Strukturen

 

Details zu den Beteiligten:

🡩  Entscheidungsverfahren

Die Teams bei WiQ haben unterschiedliche Aufgaben sowie Verfahren, nach denen sie entscheiden und neue Teammitglieder aufnehmen:

Team Aufgabe Entscheidungs-verfahren Zugang neue Mitglieder
Steuerungsteam
(ST)
Entscheidet, welche Lösungsteams in welcher Form unterstützt werden können Konsens. Falls nicht erreichbar, einfache Mehrheit Politik: Entsendung aus Stadtbezirksbeiräten / Verwaltung: Entsendung aus Ämtern / Zivilgesellschaft: Wahlverfahren / UT: Entsendung aus PT
Lösungsteam
(LT)
Umsetzung der LT-Idee Entscheidet LT selbst Entscheidet LT selbst
Unterstützungsteam
(UT)
Unterstützung der LTs bei ihrer Zielerreichung Konsens. Falls nicht erreichbar, einfache Mehrheit Ernennung durch PT und ST (gemeinsame Kandidat:in)
Kernteam
(KT)
Stellt den gesamten Betrieb von WiQ sicher. Konsens. Falls nicht erreichbar, einfache Mehrheit Ernennung durch PT und ST (gemeinsame Kandidat:in)
Projektteam
(PT)
Begleitung und Weiterentwicklung von WiQ sowie Transfer von WiQ in weitere Gebiete. Konsens. Falls nicht erreichbar, einfache Mehrheit Absichtserklärung interessierter Personen und Konsens im PT

 

🡩  Partizipative Führung

Um handlungsfähig zu bleiben, können nicht immer Alle Alles miteinscheiden. Beteiligte, die stärker im Alttagsgeschäft von WiQ aktiv sind, brauchen den nötigen Entscheidungsspielraum, müssen dabei aber auch im Blick haben, was anderen Beteiligten bei WiQ wichtig ist. Zudem hat die Trägerin eine besondere Verantwortung für das Projekt und muss diesbzgl. Wirtschaftlichkeit, Gemeinnützigkeit und die Wirkung von Entscheidungen auf andere Projekte der Stiftung und ihrer Partner:innen im Auge behalten. Um die gute Stimmung im gesamten Netzwerk zu erhalten, kommt auf die Entscheidungsträger:innen deshalb eine besondere Verantwortung zu. Kurz: Sie müssen einen partizipativen Führungsstil leben. Damit meinen wir:

  • Autonomie: Mitglieder im KT, im ST, im PT und in der Trägerorganisation haben zentrale Führungsrollen. Ihnen wird Vertaruen geschenkt und sie verfügen – je nach Aufgabe, Rollen und Fähigkeiten - über eine gewisse Autonomie in ihren Entscheidungen, die sie mit viel Gespür nutzen müssen.
  • Empathie: Alle, die an zentralen Stellen mitentscheiden, brauchen Empathie dafür, wo andere mitreden/mitentscheiden möchten, um sie situativ einzubinden.
  • Vertrauen: Es braucht ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen, denn Vertrauen spielt bei WiQ eine größere Rolle als Verträge. Nur in wichtigen Fällen werden unterschriebene Vereinbarungen getroffen, z.B. Datenschutzvereinbarungen, Arbeitsverträge, Fördervereinbarungen etc.
  • Transparenz: Entscheidungen können nicht auf allen Ebenen/Gremien immer 100%ig transparent/tagesaktuell sein. Aber Transparenz erreichen wir durch viel Kommunikation und ein offenes Berichtswesen.

Im Ergebnis:

  • Anstatt einer Führung durch ein/mehrere Vorstände (meist relativ starr und wenig beteiligungsorientiert) oder durch ein Plenum (oft zu wenig handlungsfähig) hat WiQ ein flexibles Führungsnetz, deren ‚Mitglieder’ im o.g. Sinne partizipativ führen/begleiten.
  • Führende dürfen - und werden - zwar auch Fehler machen, aber der Blick für die Bedürfnisse der beteiligten Mitakteur:innen ist sehr wichtig. Wer in einem Netzwerk enttäuscht wird, der/die geht. Und das kann schnell passieren, denn i.d.R. sind keine Arbeitsverträge, Mitgliedschaften o.ä. zu kündigen.

 


 

Wir im Quartier (WiQ) hat 2020 als Pilot für transformative Stadtteilarbeit im Leipziger Westen begonnen – erfahren Sie mehr:


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