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Wie geht es Leipzigs Bäumen?

Veröffentlicht am 05. August 2022
Bürgerbahnhof Plagwitz, Neuanpflanzungen urbaner Wald Nord

Die Zahl der Leipziger Stadtbäume schrumpft kontinuierlich. Seit Beginn der Dürre im Jahr 2018 sterben jährlich tausende Bäume durch Hitze und Trockenheit – die Neupflanzungen reichen nicht aus.

Waren in den 2010er Jahren vor allem „Baum-ab-Gesetz“ und Bauboom die Ursache für den sinkenden Baumbestand, kamen seit Beginn der Dürre im Jahr 2018 Tausende Verluste durch Hitze und Trockenheit und den dadurch begünstigten Krankheits- und Schädlingsbefall hinzu. Mehrere Strategiepapiere wie das Leipziger Straßenbaumkonzept (2019), das Leipziger Sofortmaßnahmenprogramm zum Klimanotstand (2020) sowie aktuell das Energie- und Klimaschutzprogramm (EKSP2030) sehen zwar die längst überfällige Erhöhung des Leipziger Straßenbaumbestandes um 1.000 zusätzliche Bäume pro Jahr vor. In der Realität scheitert der geplante Zuwachs jedoch an der schieren Menge vertrockneter Bäume, die ersetzt werden müssen. Die Klimakrise ist in Leipzig längst angekommen und wirft alle Planungen der Stadt mühelos über den Haufen.

Eine Anfrage der Grünen Stadtratsfraktion an die Stadtverwaltung im Mai dieses Jahres ergab folgendes Bild:

Bild
Baumentwicklung in Zahlen

Quelle: Amt für Stadtgrün und Gewässer

Das bedeutet im Schnitt ein Minus von rund 665 Stadtbäumen pro Jahr statt eines Zuwachses von 1.000. Nicht mitgezählt sind dabei die massiven Baumverluste auf Baugrundstücken und im Stadtwald. Diese Bilanz ist beunruhigend.

Seit Jahren zu wenig Wasser

Waren im ersten Dürrejahr 2018 besonders viele Jungbäume infolge ausgetrockneter Oberböden abgestorben, folgten in den Jahren 2019 und 2020 vor allem Altbäume in Parks und Grünanlagen infolge abgesunkener Grundwasserspiegel. Hier gab es hohe Verluste nicht nur durch fehlendes Wasser sondern auch durch trockenheitsbegünstigte Krankheiten und Befall durch Schadorganismen, vor allem die Rußrindenkrankheit. Das Sommerhalbjahr 2021 brachte häufiger Regen und damit etwas Entspannung für die Bäume. Aber bereits ab dem Winterhalbjahr 2021/22 waren die Niederschläge wieder zu kurz und mit viel zu geringen Wassermengen. Seit dem Frühjahr zeigt der Dürremonitor für Sachsen wieder extreme bis außergewöhnliche Dürre an.

Leider führen diese Ereignisse noch immer nicht zu einem Umdenken: Jüngstes Beispiel ist die Fällung einer riesigen, gesunden Kastanie zwischen Odermannstraße und Lindenauer Markt, ausgerechnet am 20. Juli, dem bis dahin heißesten Tag des Jahres. Dieser Baum spendete Schatten, Kühle und Frischluft an diesem heißen und von vielen Menschen frequentierten Ort. An seine Stelle wird jetzt ein Haus gebaut, das man vielleicht etwas kleiner, etwas höher hätte planen und damit den Baum erhalten können.

 

Autor*in: Redaktion LEIPZIG GIESST

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